© Stefan Walter Causalux Fotografie
Filip Grujic wurde 1991 als Sohn zweier Geiger, die aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland ausgewandert sind, in Freiburg geboren. In einem von Kunst und Musik geprägten Haushalt wuchs er zweisprachig auf, begann mit vier Jahren Geige zu spielen, und wechselte mit Neun zur Gitarre. Er gewann 2009 den Bundeswettbewerb für klassische Gitarre in Deutschland. Dennoch entschied er sich gegen ein musikalisches Frühstudium und bewarb sich stattdessen im Fach Schauspiel an der Filmuniversität „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, die er 2016 abschloss. Während seines Schauspielstudiums setzte er sich zunehmend mit der Idee auseinander, eigene Filme zu drehen und Regisseur zu werden.
Inspiriert von Regisseuren wie Krzysztof Kieślowski, Andrej Tarkowski, Alejandro González Iñárritu, Aki Kaurismäki und anderen bewarb er sich für die Ausschreibung zum Thema „Heimat“, die in Kooperation mit dem rbb (Rundfunk Berlin Brandenburg) und der Filmuniversität stattfand. Daraus entstand 2015 sein erster Dokumentarfilm „Domoy“ („Nach Hause“), der im rbb ausgestrahlt wurde. Überdies drehte er in dieser Zeit einige Musikvideos mit eigenen Kompositionen als Sänger und Songwriter und stand als Schauspieler in Kurzfilmen und Fernsehserien vor der Kamera. Mit einer Wandertheater-Truppe aus Geflüchteten tourte er durch Schleswig-Holstein. 2017 verwirklichte er seinen ersten fiktionalen Kurzfilm „Ahoi“, der in Bosnien gedreht wurde. Der Film lief auf verschiedenen Festivals weltweit, gelangte in vier offizielle Auswahlen und erhielt zwei Preise. Von 2018 bis 2022 war er als Schauspieler am „Theater an der Parkaue“ (Junges Staatstheater Berlin) engagiert. Seinen zweiten fiktionalen Kurzfilm „Escort Driver“ drehte er Anfang des 2022. Gemeinsam mit der Autorin Miriam Margraf und seinem langjährigen Kameragefährten Marcus Lauterbach, arbeitet Filip derzeit an der Realisierung des Langspielfilms „Wendebriefe“.
Filip ist Vater einer Tochter und lebt und arbeitet in Berlin.